Das Projekt Achtung ZwischenRaum / mind the gap, als multimediales und interaktives Städteporträt, ist die künstlerische Annäherung an eine komplexe Frage: Gibt es Übereinstimmungen zwischen Personen mit unterschiedlichstem Lebenshintergrund, die "rein zufällig" eine besondere Gemeinsamkeit haben?
Wenn es jenseits der auffälligen Verwandtschaft beider Orte, ablesbar an der gleichlautenden Straßenkennzeichnung, noch weitere verbindende oder trennende Merkmale gibt, so könnte der kulturelle Vergleich vielleicht auch Aufschluss geben über die Mannigfaltigkeit der Überbrückungen.

"Achtung ZwischenRaum/mind the gap" ist die Reverenz des Künstlers Rudolf Macher an den Heimatort. Selten kommt es vor, dass ein Künstler noch zu Lebzeiten seinem Heimatort ein Denkmal zu setzen vermag, wie Dr. Katharina Blaas-Pratscher in der Eröffnungsrede treffend bemerkte.

Mit Hilfe eines großangelegten Veranstaltungsprogrammes soll über die künstlerische Einzelposition hinaus ein Ort belebt werden, sein Gedächtnis reanimiert, seine Jugend und künstlerischen Potenziale animiert werden, um die zukünftige Neupositionierung des Ortes Kematen/Ybbs zu gestalten.

Zentrales Herzstück der Arbeit ist die von R. Macher gemeinsam mit S. Okotie bewerkstelligte Videoinstallation "..home..sweet..", die bis Ende Oktober 2007 in der Kematner Festhalle zu sehen war.

Der Auseinandersetzung mit den Themen der Niederösterreichischen Landesausstellung wird anhand des Konzeptes "Liberty - für eine Archäologie der Zukunft" mit dem Plan zur Errichtung eines Zukunftshaines und der Hinterfragung der Zukunftsfähigkeit des Freiheitsbegriffes Rechnung getragen. "Liberty" ist aber zugleich auch eine Würdigung des Kematner Archäologen Anton Mitmannsgruber.

Dem Thema "Erde als Heimat und identitätsbestimmende Scholle" bleibt R. Macher auch mit seiner zweiten Würdigung für den Kematner Geiger und Dirigenten Franz Schoder in Form einer interaktiven Mitmachskulptur, verwirklicht in "attention intervalle" im Rahmen des Viertelfinales 2008, verbunden.